Jean-Marc Dreyer
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    Jean-Marc Dreyer

    Frankreich / Elsass
    Wir haben Jean Marc’s Wein im Jahr 2015 auf einem Naturweinsalon in Frankreich entdeckt und es war nicht wirklich vergleichbar, mit dem, was wir aus dem Elsass kannten. Als wir damals begannen, elsässischen Wein zu erkunden, wurden wir mit einem breiten Spektrum an Geschmack und Aromen konfrontiert, das von feiner und tiefer Mineralität über den Reichtum von der späten Ernte bis hin zu Weinen mit Restzucker reicht. Aber etwas, das nicht so leicht zu finden war, etwas, das in der Region nicht besonders üblich war, waren weiße Trauben, die mit den Schalen gären durften.
    Im Gegenteil dazu besteht Jean Marc’s Produktion hauptsächlich daraus. Er hat vielen anderen elsässischen Winzern gezeigt, welche Schönheit sich durch die Maischestandzeit der elsässischen Trauben erreichen werden kann. Es ist für eine*n Winzer*in eine lange, fragwürdige Reise, um ein solches Niveau an Risikoakzeptanz und Vertrauen in seine Trauben zu erreichen.
    Der Weg von Jean Marc Dreyer begann mit einem Weindiplom in der elsässischen Weinschule von Obernai und seine Zeit als Lehrling bei Patrick Meyer, einem der Pioniere des Naturweins im Elsass, war ein wichtiger Schritt in seiner Laufbahn. Zur gleichen Zeit arbeitete er bei Raphael Beysang, Winzer im Beaujolais, mit dem er viel über die Weinherstellung und den Anbau teilt. Wenn man Zeit mit diesen Winzern verbringt, merkt man, dass der Schwerpunkt beim Anbau der Trauben liegt und nicht bei der Weinbereitung im Keller. Ihr Ziel ist es, möglichst reine und hochqualitative Trauben zu erhalten, indem sie eine saubere und wohlüberlegte Landwirtschaft betreiben.
    Ihr Forschungsmut und Engagement für die Reinheit hat noch keine Grenze erreicht. So reduziert Jean Marc zum Beispiel die Anzahl der Rebstöcke in seinem Weinberg, um die Anpflanzung von Bäumen zu ermöglichen, um eine größere Vielfalt an lebenden Organismen zu schaffen. Er lässt seine Rebstöcke in einigen Parzellen als Experiment unbeschnitten, eine schwierige Entscheidung, da er weiß, dass diese Rebstöcke für viele Jahre nicht viel produzieren werden. Er nimmt es gelassen hin, dass einige 2000 L Fuder zu Essig werden und sagt, dass dies der Teil der Trauben und des Saftes ist, der der Natur zurückgegeben werden muss, da die Ernte in diesem Jahrgang zu gut war. Was wir hier versuchen zu sagen ist, dass der Weg eines Winzers, der 100% Wein ohne jegliche Zusätze noch Sulfite macht, nicht so einfach ist. Jean Marc hat viele Jahre damit verbracht, hin- und hergerissen zu sein zwischen dem Dilemma, ob er eine kleine Dosis Sulfite verwenden soll oder nicht. Diese Frage war für ihn eine große Recherche, man könnte sogar von einer spirituellen Reise sprechen. Ein guter Artikel über Jean Marc wurde von backinalsace.com geschrieben (empfehlenswerte Lektüre!) und der Autor gibt ein Zitat, das den Winzer am besten repräsentiert: "Verwechseln Sie nicht das, was Sie brauchen, mit dem, was der Wein braucht". Seit 2011 hat er das Sulfit in seinen Weinen vollständig beseitigt. Er fühlt sich gut dabei und seine Weine werden Jahr um Jahr besser in allen Aspekten.