Wir haben Bergkloster's neuen Jahrgang mit Jean-François Roy von Rocket Wine verkostet

Weil Naturwein auch für Geselligkeit und Teilen steht und eine Flasche noch viel besser schmeckt, wenn sie in netter Gesellschaft getrunken wird, laden wir regelmäßig Freunde des Weins zum gemeinsamen Probieren der neuen Jahrgänge ein. Eindrücke werden geteilt und Verkostungsnotizen werden vielseitiger. Bei der Gelegenheit zeichnet sich ein Porträt der Gäste durch ein heiteres Interview und bringt ein paar Eindrücke von und über Weinfans wie uns, Profis oder Amateure. Unser zweiter Gast ist Jeff, ein Meilenstein für die Berliner Naturweinkultur. Wir haben gemeinsam den 2019er Jahrgang von Bergkloster getrunken. Prost!
Return: Bitte stell Dich kurz im Kontext vor.
Ich bin Jeff, .... der Käse ist gut! Also, ich bin Jeff. Prost!
Return: Prost!
Ich liebe Wein, ich habe ihn zu meinem Beruf gemacht, den ich auch liebe. Ursprünglich komme ich aus Quebec, ich bin vor acht Jahren nach Berlin gezogen, um zu Reisen und wegen des Weins.
Return: Wie bist Du zu Naturwein gekommen?
Fragen sind gut, die bringen uns zum Nachdenken. Sie bringen Erinnerungen zurück.
Zwischen zwanzig und dreißig bin ich viel gereist. Irgendwie war ich immer unterwegs, seit ich achtzehn bin, ständig irgendwo. Nachdem ich mit zweiundzwanzig zum zweiten Mal nach Australien gegangen bin, habe ich das Wwoofing entdeckt, das war eine Möglichkeit zu reisen und etwas anderes zu entdecken, als von Hostel zu Hostel zu reisen und Party zu machen. Ich habe schon gerne getrunken, aber ich habe Bier getrunken. In Quebec mit meinen Freunden haben wir eine Menge Bier gekauft, viel Bier getrunken, aber gutes Bier.
Klar hatte ich Anfang zwanzig auch schon Wein probiert. Als ich reisen wollte habe ich nach Bauernhöfen, also eigentlich nach Weingütern, gesucht. Das schien mir sexier als Zwiebeln oder Rüben zu pflücken. Ich stieß auf eine kleine Farm namens Orange Tractor, die Gemüse anbaut, auch zur Selbstversorgung, viel frisches Gemüse und vor allem Avocados. Aber sie hatten auch 1 Hektar Reben, 100% biodynamisch, die Präparate dafür stellten sie selber her. Ich fand das alles großartig.
Besonders an eine cuvée erinnere ich mich, es war der Syrah, ich hab den mit den Füßen gepresst, die Haut der Trauben sanft aufgebrochen. Das war das erste Mal, dass ich meine Füße in Wein gestellt habe, ich habe eine Nacht lang getrampelt. Es gab keine Abbeermaschine, also musste mit den Händen abgebeert werden, um die Raffles zu entfernen. Ich fand es so toll, dass ich die ganze Nacht aufblieb und versuchte, so viel Raffles wie möglich zu entfernen. Das gab mir eine tolle Vision von Wein, ich liebte es.
Alles begann also mit der Landwirtschaft, dem Weinberg. Statt eine Woche zu bleiben, blieb ich sechs Wochen auf dem Hof. Sie luden mich zu ihren privaten Essen ein, mit ihren Freunden. Wir tranken und aßen viel, Champagner, Austern, Pinot Noir. Da gab es einen australischen Pinot, der war zwar nicht Natur, aber da ich quasi bei Null anfing war der Wein genial. Wenn ich den jetzt probieren würde, wäre er vielleicht nicht mehr so markant. Du fängst halt irgendwo an. Aber es war ein guter Wein, er hat mir gezeigt, dass Wein gut ist. Sie luden mich auch ein, zu befreundeten Weingütern zu fahren. Wir tranken und probierten viel. Wir diskutierten viel. Es war großartig. Da war ich angefixt.
In Quebec bin ich auf einer Farm aufgewachsen, mit 4 Hektar Land. Als ich aus Australien zurückkam, beschloss ich mit meinem Bruder Reben zu pflanzen, das ist jetzt 12 Jahre her. Zwar hatte ich noch nicht viel Wein probiert, aber mir ging’s um die Pflanze, ihr Potenzial und das, was möglich ist.
Die nächste Reise ging nach Bordeaux, eine Freundin besuchen und von dort fing ich an, hin und her ins Languedoc und dann an die Loire zu fahren. La Petite Commanderie, Languedoc, das wurde später mein erster Kontakt, als ich mit dem Importieren begann. An der Loire war ich bei Olivier Cousin und Clos Cristal, Eric Dubois. In Bordeaux hatte ich sonst nicht viel zu tun, also ging ich in die Caves und kaufte konventionellen Bordeaux, da war es mir noch egal, er schmeckte. Aber ich war schon in diesem Prozess, dass es mir dämmerte, dass es ein bisschen sauberer zugehen sollte. In einer Buchhandlung fand ich ein Buch, Carnet de Vigne. Das hat mich neugierig gemacht, da standen sie alle drin. Zum Beispiel François Grinand, er hat mich von Anfang an geprägt, wirre Lockenpracht, Lederjacke, sah nicht unbedingt aus wie ein Winzer. Es war einer der ersten Kontakte, der mir zurückgeschrieben hat. Ich habe alle angeschrieben. Naja, nicht alle.
Dann kam La Dive, aber die Version bevor La Dive Bouteille, damals in Carcassonne. Sylvie Augereau hat den Salon ins Leben gerufen, sie hat auch Carnet de Vigne geschrieben. In Carcassonne traf ich einen, der mich beeindruckt hat: Jousset. Ich habe ihren Schaumwein probiert, es war mein erster Pet Nat. Was was zum Teufel ist das!? Auf einmal war ich im Wein Delirium und die Winzer*innen, die ich von da traf, die arbeiteten alle 100% natürlich. Was ich dann verkostet habe, das hatte nichts mit dem zu tun, was ich kannte, von meinen Eltern ...
Zurück in Quebec versuchte ich, das, was ich bei Clos Cristal gelernt habe, umzusetzen. Eigentlich wollte ich auch nach Südafrika gehen, um auch dort in den Weinbergen zu arbeiten. Aber ich habe mir kurz vor der Reise auf einer Party den Finger abgeschnitten, mit einer Flasche Champagner. Ich bin also nicht nach Südafrika gegangen. Eigentlich war das gut, ich hätte wahrscheinlich für die Industrie gearbeitet, große Investoren. Es gibt dort eher wenige kleine Weingüter. Vielleicht wäre ich Kellermeister geworden, zumindest etwas önologischer.
Ich bin also zurück nach Europa, nochmal Bordeaux, dort habe ich Marlene kennengelernt und wir sind zusammen nach Berlin gezogen. Nachdem ich in ein Auto investiert habe, fing ich an, Weinberge zu bereisen. Mich zog’s in die Tschechische Republik, für mich war das Europa, alles in Reichweite. Ich sah Prag, die Tschechische Republik und es war klar, dass ich dort in die Weinberge muss.
Dann kam Surk-ki, La Vincaillerie, die in Köln ihre ersten Salons machte, der erste Naturweinsalon Deutschlands. Da waren Milan Nestarec, Dobrá Vinice. Ich probierte ihre Weine und dachte woooooaaaaahhhh putain de truc! Du weißt schon, Nestarec, der erste war trüb, er war wie Schlamm mit Wasser. Kürzlich haben wir einen 14er getrunken, der erste Jahrgang, wouhouu! Es war die letzte Flasche, die noch vom ersten Jahrgang Nestarec’s übrig war, es war unglaublich; das Ding sieht aus wie schöner Schlamm. Seine Weine haben sich seitdem verändert, ich denke schon zum Besseren, es ist sauberer, aber trotzdem lebendig, es ist vielleicht ein bisschen mehr Pop. Oder ja, ein bisschen technischer.
Return: Vielleicht ähnlich wie bei Musiker*innen und dem ersten Album und dann poum .. da ist etwas, was sich nicht reproduzieren lässt, nach den ganzen Informationen und Erfahrungen, die dann überkommen. Oft hat das erste Album besonders viel Magie. Was nicht heißt, dass es dann weniger spannend wird.
Das ist das Schöne daran, man kann nicht versuchen, es zu reproduzieren, da passiert so viel wow wow wow, irgendwie ... es passiert einfach. Aber auf Lange Sicht lässt sich das nicht durchhalten. Versuchst du es zu reproduzieren, wird das nicht klappen. Aber ein Werk zu machen, das sich mit der Zeit weiterentwickelt, es zu schaffen, Weine zu machen, das ist leichter zu reproduzieren, als das erste Zeug, das so enorm markant ist. Bei Dobrá Vinice war es die Crème de Pinot Noir, die Bläschen, dann ouueeeee! Ich war also in Tschechien, aber es war schwierig mit der Sprache.
Die erste Zeit in Berlin, schrieb ich an viele Winzer*innen, konventionell oder nicht. Ich brauchte Geld. Es war nicht schlecht die gängige Weinbereitung mit den Zusatzstoffen und Pestiziden zu studieren. Ich habe zweieinhalb Monate in der Pfalz auf einem kleinen Familienweingut gearbeitet, es war verdammt profitabel, trotzdem, nie wieder.
Später habe ich Jan kennengelernt, Staffelter Hof, an der Mosel. Es war das erste Weingut, dass mich wieder an meine Zeit in Australien erinnert hat. Jan war so ein ähnlicher Typ, ein bisschen Wwoofing, ein bisschen Gasthaus, noch dazu sind seine Weine top, seine Leute auch. Das Gemeinschaftliche steht bei ihm im Vordergrund. Der Aspekt der Leute, das zusammen Trinken, das Teilen, du kommst einfach vorbei und machst mit, bei allem. Ich habe ihn kennengelernt, kurz bevor er seine Weine natur vinifizierte. Er war Trossen sehr nahe und dachte viel über die Rebe nach, seine Arbeit im Weinberg war zwar schon super, trotzdem arbeitet er stetig daran, Details zu verbessern, noch gesünder, noch sauberer zu arbeiten.
Als ich seinen Nachbarn Trossen getroffen habe, hatte ich diesen genialen Aha-Moment. Wir haben Madonna probiert und ich roch verdammtes Popcorn, Butterpopcorn!! Und dann kommt der Wein am Gaumen an und klaack! Kristalline Frische. Das war sehr beeindruckend, die Einsicht in Trossen’s Welt. Melsheimer war auch nicht zu weit weg.
Vor drei, vier Jahren, habe ich dann angefangen, Wein zu importieren, zum selben Zeitpunkt hat Jan angefangen Naturwein zu machen, das passte perfekt. Für Rocket Wine ist Staffelter Hof heute eine Top-Referenz. Auch in finanzieller Hinsicht, denn wir verkaufen eine Menge von Jan’s Weinen. Er hat wirklich einen großartigen Ansatz, der mich aufgemuntert hat, als ich in Deutschland ankam. Er hört einfach nicht auf, sich weiterzuentwickeln, Dinge stets auf eine bessere Art und Weise zu erledigen. Dieses traditionsreiche Weingut, mit seiner 1150 Jahre Geschichte eines der ältesten der Welt, stellt heute wieder seinen eigenen Dünger her, pflanzt Obstbäume zwischen die Reben und reißt Parzellen aus, um sie zu begrünen und die Böden wiederzubeleben.
Nach der Mosel habe ich in einem Restaurant gearbeitet und ich habe euch kennengelernt. Da war auch Jacopo von 100%VINO, als wir die ersten Pop-ups gemacht haben, damals mit Florian Ladidadi im Silo. Verrückt, wenn man an diese Nacht denkt, da war die ganze neue Naturweinclique und Kunden, die heute noch in den Laden kommen. Ihr habt gerade jaja aufgebaut. Flo hat gesagt, hey, es gibt da zwei Franzosen, die eine natural Weinbar eröffnen wollen. Ein paar Monate später habt ihr das jaja eröffnet. Etienne pendelte zwischen Paris und Berlin, du warst schon hier.
Ich habe auch im jaja gearbeitet, eineinhalb Jahre, das war gut, weil es mir neue Wege geöffnet hat. Ich war mehr auf der Produktion und mir fehlte ein Aspekt. Zu sehen, wie es auf den Weinsalons läuft, zu sehen, was da möglich ist. Die unzähligen Salons zu besuchen und zu recherchieren. Ich hatte zwar schon eine Palette importiert, aber das lief über die Kontakte, die ich hatte, bei denen ich vorher schon gearbeitet habe. Mir fehlte dieser Aspekt, auf Messen zu gehen. Das war dann ... ah, verflixt, so funktioniert das also!
Vor meinem Job im jaja war ich bei der Weinhandlung NOER in der Falkensteinstraße. In der Zeit hatte ich schon Winzer*innen angeschrieben, aber das war’s noch nicht, ich war mir wohl noch nicht sicher, ob ich das mit dem Import zu 100% machen wollte. Einer meiner ersten Kontakte war Opi d'Aqui, Xavier Marchais. Ich weiß nicht mehr, warum ich ihm geschrieben habe. Vielleicht gab es einige Dinge, die mich an Jousset oder Dubois erinnerten.
Pierre, Les Quilles à Berlin, hat mir bei der Logistik geholfen. Ich hätte gerne eine Palette Clos Cristal nach Berlin gebracht, aber Eric hat mir gesagt, dass Pierre schon seine Weine importiert. Also hab ich mit Pierre Bekanntschaft gemacht und er war es, der mir den ersten Kontakt zu einem Transporter vermittelte. Jetzt hör’ ich mich an wie ein perfekter Idiot, aber wenn man nicht weiß, wie man es aus Frankreich herbekommt... Pierre war wirklich cool.
Return: Hast Du vorher schon Wein getrunken?
Wir haben gut getrunken, aber es war Bier, denn in Quebec war die Bierszene viel größer. Bei meinen Eltern haben wir gut gegessen, aber der Wein kam damals noch aus den üblichen Bag in a Box, das Scheißzeug zum Kochen. Vor ungefähr fünfzehn Jahren hat sich das dann geändert. Langsam kamen diverse Weinflaschen ins Haus. Jedenfalls stand immer Wein auf dem Tisch, zum Essen, auch wenn der fragwürdig war, haben wir ihn gern getrunken. Mit den Freunden dagegen gab’s richtig gutes Bier, aus Mikrobrauereien, kleine Produktionen, wir haben viel Geld für Bier ausgegeben. Irgendwann hatte ich dann auch keine Lust mehr, schlechten Wein zu trinken. Aber begonnen hat es mit Bier. Erst nach Australien habe ich den Standard für Wein etwas höher gelegt.

Return: Wann hast Du ernsthaft angefangen mit Naturwein zu arbeiten?
Als ich die Palette von der Petite Commanderie gekauft habe, ich war in Berlin, arbeitete in einem Restaurant und habe mich gefragt, was ich machen will. Denn guter Wein ist ein teures Produkt und ich hatte sehr wenig Geld. Also habe ich eine Palette gekauft [lacht]. Um Geld zu verdienen habe ich in Brüssel auf dem Weihnachtsmarkt gearbeitet und um die 6.000 Euro verdient. Dann habe ich die Petite Commanderie gefragt, wie viel eine Palette kostet. Eine Palette sind 600 Flaschen, also habe ich eine Palette gekauft. Als sie ankam, bin ich mit dem Lastenrad zum Nordbahnhofsmarkt gefahren und habe versucht dort Wein zur Mittagszeit zu verkaufen. Da musste schnell feststellen, dass die Deutschen zur Mittagszeit nicht trinken. Also habe ich mich betrunken [lacht]. Ich habe nur eine Flasche verkauft und dann selber zu viel getrunken. Das habe ich nie wieder gemacht.
Danach traf ich Florian, der hat mich Ramses vom Industry Standard vorgestellt und Maxime Boillat. Das MAXIM war ein Ort, an dem ich vor sechs Jahren in Berlin Naturwein trinken ging. Maxim und Ramses haben Wein von mir gekauft, dann kamen die Pop-ups, der Wine Rush Salon und ich habe euch getroffen.
Arbeit, yes. Eine Palette kaufen, Wein verkaufen, eine Palette kaufen, Wein verkaufen, eine Palette kaufen ...
Return: Du machst selbst Wein, möchtest Du etwas mehr darüber erzählen?
Die Reben, die wir damals gepflanzt haben, waren zum Lernen, um mit Reben zu arbeiten. Wir dachten damals nicht, dass es uns gelingen wird, in Quebec Wein zu machen, der Wein dort war nicht gut, alles, was ich probiert habe, war nicht gut. Aber vor ein paar Jahren gab es einen Winzer, der neu anfing, Pinard et Filles. Ich habe eine Flasche probiert, sie war großartig. Es geht um Hybride, die in unserem kalten Klima wachsen, da gibt es hunderte von Sorten, die nichts mit der europäischen Vitis Vinifera zu tun haben. Als ich nach Europa gezogen bin, war unser Weinberg ziemlich verlassen, bis vor vier Jahren mein Bruder anfing, sich für den Weinberg zu interessieren. Ich habe in Europa viel mit Winzer*innen gesprochen, um die Weinbereitung zu verstehen und hab das Wissen mit meinem Bruder geteilt. Dann hatten wir Ideen, wie sich der Wein machen lässt, was zu tun ist. Der erste Jahrgang war toll, den Leuten hat er sehr gut gefallen, den Restaurantbesitzern, also haben wir weitergemacht.
Jetzt machen wir 500, 600 Flaschen und jedes Jahr, finde ich, dass es besser wird. Also ich versuche, mich von der Produktion zu distanzieren. Es ist gut zu sehen, wie schwierig es ist zu urteilen, wenn man den Wein selber macht, da treffe ich mich selbst, sehe wie schwierig es ist, objektiv zu bleiben. Ganz anders, als wenn man die Resultate der anderen probiert.
Jetzt haben wir eine Weinproduktion in Quebec, das ist nicht schlecht. Ich habe den neuen Jahrgang gerade vor ein paar Wochen verkostet. 2019 ist das Jahr mit den meisten Mängeln, er ist noch instabil, trotzdem ist es bisher das beste Jahr. Der Wein hat etwas besonderes, das ist die Schönheit von natürlichen Weinen, Mängel können Teil vom Wein sein, solange die Trinkfreude gegeben ist. Es ist genial Naturwein in Quebec zu machen, weil die Szene genial ist. Es ist lebendiger, die Leute sind etwas neugieriger. Es wird mehr gemeinsam getrunken und weniger beurteilt, ich habe den Eindruck, dass es mehr emotionale Neugierde ist.
Return: Zusammenkommen, zusammensein, teilen..
Ja, genau, es wird geteilt, probiert und getrunken und dann ist es nicht so wichtig, ob das, was man probiert, immer den Erwartungen entspricht. Aber es ist toll, beide Szenen zu kennen.
Unser Wein ist gut, er ist hybrid, er ist ein bisschen vegetabiler, rustikaler. Weiß und rot, etwas mehr Rotwein. Mal sehen, wohin es in Zukunft geht. Clos Survivant heißt unser Weingut.
Return: Kannst Du einen Lieblingswein oder Lieblingswinzer*in nennen?
Die Region Bugey-Savoie .. François Grinand, Domaine la Vigne du Perron und vor allem Grégoire & Judi, La Combe au Rêves, weil eine persönliche Beziehung wächst und die Weine, die sind sehr gut, denke ich. Jean Marc Dreyer, er bringt mich wirklich zum Lachen. Ich liebe seine Wein, wenn ich eine schöne Flasche trinken möchte, ist es oft eine von seinen. Axel Prüfer ist auch eine Referenz für mich.
In Erinnerung bleibt oft das, was man enthusiastisch neu entdeckt und im letzten Jahr gab es viel zu entdecken, Kasnyik in der Slowakei zum Beispiel.
Return: Was machst Du zur Zeit, oder hast Du Pläne, über die Du reden möchtest?
[überlegt] Ich werde einfach mein ganzes Leben lang essen und trinken [beißt herzhaft in ein Stück Käse und lacht] Mist, das ist eine verdammt einfache Frage! Solange es Essen und Wein gibt ... aber nein, ich weiß nicht, was ich tue.
Return: Was für Musik würdest Du gerne zu den Weinen von Bergkloster hören?
Ich wusste, dass das kommen würde, diese Frage! Weil du diejenige bist, die die Fragen stellt. Ok, da gibt es etwas, das lässt mich an Bergkloster denken. Ich habe es gestern wieder gehört, eine Band gehört, an deren Namen ich mich nicht erinnere, ein Freund hat sie mir empfohlen und er war überrascht, dass ich sie kannte. Wir hatten ein Festival mit Florian veranstaltet, vor ein paar Jahren, am See, da spielte diese Band, die ich gestern gehört habe. Englisch, ein bisschen punkig, aber laid back, ja, ich denke, laid back passt ganz gut. Beim Sonnenuntergang am See spielten sie Wild Horse, ne ne ne ne ne. Zwar ein anderer Stil, aber mit diesem Aspekt, der mich an Jason’s Weine erinnert. Smooth, keine hektische Varianz, wie sagt man das, ja, smooth. A laid back wild horse.